Die Projektwoche meiner Schule liegt nun schon einige Wochen zurück, aber ich bin noch immer ganz beseelt. Ja, so muss ich das sagen. Es war großartig und hat viel Energie freigesetzt, die man schon glaubte, so kurz vor den Ferien nicht mehr zu haben. Von den anderen Projekten haben wir in meiner Projektgruppe kaum etwas mitbekommen. Die ganz offensichtlichen Dinge waren kaum zu übersehen, wenn zum Beispiel plötzlich auf dem Schulhof Holz und Steine herumlagen oder die Gullideckel plötzlich aussahen wie Fische. (Nein, bei uns gab es keinen Alkohol, und wir haben auch nichts geraucht. Einige Projektgruppen hatten sich die Verschönerung des Schulgeländes auf die Fahnen geschrieben…)
In meiner Projektgruppe haben 15 Schülerinnen, von Jahrgang 5 bis 11, wunderbar zusammengearbeitet und eigene Texte geschrieben, sich gegenseitig vorgestellt, weiter verändert und überarbeitet.
Zur Verfügung standen natürlich unsere Smartphones, um Ideen aufzunehmen. Wer Gitarre spielen konnte, hat sein Instrument mitgebracht. Ich hatte ebenfalls eine Gitarre dabei und mein E-Piano. Außerdem gab es den Zoom R16, ein digitales Aufnahmegerät, mit dem man mehrere Spuren aufzeichnen kann und mit Effekten versehen. Es stellte sich aber heraus, dass es uns mehr Spaß machte, die Songs live zu proben und sich gegenseitig vorzuführen, als aufwändige Arrangements zu erstellen.
In fast allen Texten ging es am Ende um Liebe oder Freundschaft.
Wir haben herausgefunden, dass es für Liedtexte meistens günstig ist, wenn sich Textteile wiederholen. Und bei den ersten Textversuchen war häufig noch nicht ganz klar, welcher Teil dann mal später mal der Refrain werden würde.
Bei unserer Abschluss-Präsentation haben wir zwei mal unsere Songs im Rahmen eines kleinen Konzertes aufführen können. Dabei haben wir einen Mitschnitt gemacht. Und hier gibt es jetzt die einzelnen Songs zum Nachhören.
Wichtig: That’s live – that’s life!
Alle Lieder sind innerhalb von vier Tagen entstanden. Kein Lied gab es vorher schon, die Aufnahmen sind Live-Mitschnitte der Uraufführung. Man darf also nicht das erwarten, was bei der Arbeit in einem Tonstudio entsteht! Bei den Aufnahmen hört man auch keine Profis singen, sondern Schülerinnen, die sich trotz ihrer Aufgeregtheit trauen, vor Publikum in der Schule ihre selbst gemachten Songs vorzutragen. Wenn da mal ein Ton daneben geht, ist das eben „live“.
Yan Kuang (Jahrgang 5) hat festgestellt, dass die Jungen oft meinen, immer alles viel besser zu können als die Mädchen. Und wie die Rapper immer ihre Gegner „dissen“, hat sie dann einen Songtext darüber geschrieben, dass die Mädchen viel besser sind als die Jungs und einfach ALLES können.
Vanessa Katharina (Jahrgang 6) hat mit ihrem Song „Du bist du“ ein Liebeslied geschrieben, das dem Angesungenen nicht nur eindrücklich klar macht, dass er ihr ein Lächeln ins Gesicht zaubert, sondern auch die Zuhörer durch Vanessas rockigen Vortrag zum Strahlen bringt.
Tabea Madiwe (Jahrgang 8) singt von einem Mädchen, das im wirklichen Leben nicht weiß, wie sie „es“ sagen soll – aber in ihren Träumen sind die beiden schon zusammen und glücklich. Im Refrain wird Tabea unterstützt von ihrer Freundin Lea-Sophie Clauß (Jahrgang 7).
Davon, dass alles gut war, singen Tabea Körn und Pauline Lange (beide Jahrgang 11). Sie waren glücklich, aber dann kam der Fall: Falling Heroes.
Im Song von Sarah Köster (Jahrgang 9) geht es um die klassische Dreiecksgeschichte: Sie liebt ihn, aber er liebt eine andere. Im Gedicht „Ein Jüngling liebt ein Mädchen“ von Heinrich Heine geht es um dieselbe Situation, nur aus Sicht eines jungen Mannes. Bei Heine heißt es in der dritten Strophe:
Es ist eine alte Geschichte, Doch bleibt sie immer neu; Und wem sie just passieret, Dem bricht das Herz entzwei.
Und so herzzerreißend singt auch Sarah ihren Song, ganz einfach ausgedrückt in englischer Sprache: „I love him, but he loves her.“
Maya Boecker, Katharina Junge und Tabea Kuhn (alle drei Jahrgang 6) haben sich als Trio ebenfalls an einen englischsprachigen Song gewagt. Die ursprüngliche Textidee kam von Tabea Körn. Ihr Song heißt „Learn to live“ und es geht darum, dass es beim „Leben lernen“ wohl manchmal auch eher auf ein „Überleben lernen“ ankommt. So locker-flockig wie es alles oft den Anschein macht, ist es gar nicht immer.
Lisanne Biggeleben (Jahrgang 5) singt ihre Country-Ballade „Nur mit dir“. „Auf einmal konnt ich fliegen…“ – Und auf einmal hatten alle einen Ohrwurm und waren Lisanne-Fans. Den Text hat Lisanne zusammen mit Ilea gemacht: Lisanne hat gesagt, was sie gerne ausdrücken möchte, und Ilea hat dann Vorschläge für den Songtext gemacht. Tolle Teamarbeit!
Lisa Kölling fliegt mit Leonie Ott (beide Jahrgang 7) zu den Sternen, zur Venus und zum Mond. Ein Lied darüber, was man alles mit seiner besten Freundin machen kann. Das ist Lisas Freundin Michelle. Sie kommen erst zurück, wenn sie wie die Sonne geworden sind.
Leonie Ott (Jahrgang 7) singt ebenfalls in ihrem Song von einer Freundschaft, in der man sich nicht verstellen muss, weil er andere einen kennt und so mag wie man wirklich ist: Du lässt mich ICH sein.
Lara Sophie Hallmann und Laura Falzone (Jahrgang 6) singen ihr Liebeslied – mit der beliebtesten Liebesbotschaft aller Liebeslieder zum Thema Liebe: Ich liebe dich! Und deswegen muss ich immer an dich denken, egal, wo ich gerade bin…
Zur Unterstützung singt Ilea Grabowski (Jahrgang 8) mit.
Ilea Grabowski (Jahrgang 8) hat mit „Ein Teil von dir“ ein sehr bewegendes Lied für ihren Papa gemacht.
Hier sind alle Songs noch einmal zum Herunterladen:
Vanessa Katharina – Du bist du
Tabea Madiwe – Lea-Sophie Clauß – In my dreams
Tabea Körn – Pauline Lange – Falling Heroes
Maya Boecker – Katharina Junge – Tabea Kuhn – Learn to live
Lisanne Biggeleben – Nur mit dir
Lisa Kölling – Leonie Ott – Wenn wir wie die Sonne sind
Leonie Ott mit Sarah Köster – Du lässt mich ich sein